Germanistik V

TPS "Visuelle Literatur"
Britta Dersch-Freese /
Eric Horn

(WS 2002/2003)
 
  • Ankündigung
     
  • Referatsgruppen
     
  • Anmeldung
     
  • Materialien
  • Ankündigung

    Titel: Visuelle Literatur - Literarische Filme und das internationale Autorenkino nach 1945
    Semester: WS 2002/2003
    Dozierende: Britta Dersch-Freese / Eric Horn
    Termin: Vorbesprechungen:
    Fr. 08.11.2002, 16-18 Uhr (Raum 23.21/U1.46 - Achtung, Raumänderung!!!)
     
    Einführung:
    Sa. 30.11.2002, 10-17 Uhr (Raum 23.21/01.24)
     
    Blockveranstaltung:
    Sa. 01.02.2003, 10-17 Uhr (Raum 23.21/01.24)
    Sa. 08.02.2003, 10-17 Uhr (Raum 23.21/01.24)
    Sa. 15.02.2003, 10-17 Uhr (Raum 23.21/01.24)
    Ort: siehe oben
    Studienbereich: D
    LPO-Teilbereich: B1, B4, B5, B6, C1, C2, C4
    Anrechenbarkeit: Medienwissenschaft, Literaturübersetzen, Kulturwissenschaft und Medien
    Für unser Seminar gibt es keine Zugangsbeschränkung für MedienwissenschaftlerInnen!!!
    Scheinerwerb: Referat / schriftliche Hausarbeit / didaktisches Dossier / Website

    Immer wieder hört man die Forderung, unter "Literatur" dürfe die Literaturwissenschaft nicht nur das geschriebene Wort verstehen, vielmehr müsse der Arbeitskorpus auch auf andere mediale Ausformungen erweitert werden. Entsprechend wollen wir uns im Rahmen dieses Seminars mit der möglichen Bewertung von Filmen als literarische Kunstwerke beschäftigen. Eine erste zentrale Fragestellung dabei wird natürlich sein, was eigentlich unter "Literatur" und "literarische Qualität" zu verstehen ist. Unser Seminar wird es sicherlich nicht schaffen, diese seit Menschengedenken umstrittene und kontrovers diskutierte Frage zu beantworten, es soll jedoch zumindest ein Annäherungsversuch zur Beantwortung der Frage gestartet werden. In Anwendung auf den Film - und natürlich ausgehend von unserer Annahme, dass auch Filme durchaus den Status "literarisch" erhalten dürfen - ergibt sich der zweite Schwerpunkt des Seminars: Wenn auch Filme literarisch sein können, dann muss man - in Analogie zur verschriftlichten Literatur - lernen, wie man solche visuelle Literatur liest. In der konkreten Auseinandersetzung mit beispielhaften Filmen soll dies erlernt und erprobt werden.

    Ausgangspunkt unserer Wanderung durch visuelle Literatur soll zunächst noch die Zwischenform sein, namentlich die Betrachtung von zwei Literaturverfilmungen (Akira Kurosawas "Rashomon" und Janos Szász' "Woyzeck"), die sich jedoch schon weitgehend von ihrer Vorlage emanzipieren. In Erweiterung dazu werden wir uns verschiedenen Filmen zuwenden, die hinsichtlich ihrer formalen Struktur und Anlage durchaus den Status "literarisch" erhalten können, ohne dass sie selbst auf einer literarischen Vorlage basieren. Besondere Schwerpunkte werden dabei die Filme "Eine reine Formalität" (kafkaeskes Handlungsmuster) von Giuseppe Tornatore sowie "Das Fest" (traditionelle vs. moderne Dramenkonzeption) von Thomas Vinterberg bilden. Derzeit ist die Behandlung der folgenden Filme geplant:

    Rashomon - Das Lustwäldchen (Japan 1950)
    Mit Toshirô Mifune, Machiko Kyô, Masayuki Mori, Takashi Shimura, Minoru Chiaki. Regie: Akira Kurosawa.

    Büchner, Georg: Woyzeck (Ungarn 1994)
    Mit Kovács Lajos, Diana Vacaru, Alekszander Porohovcsikov, Haumann Péter. Regie: János Szász.

    Der Himmel über Berlin (BRD/Frankreich 1986/1987)
    Mit Bruno Ganz, Solveig Dommartin, Otto Sander, Curt Bois, Peter Falk. Regie: Wim Wenders. Buch: Wim Wenders, Peter Handke.

    Eine reine Formalität (Frankreich/Italien 1993)
    Mit Gérard Depardieu, Roman Polanski, Sergio Rubini. Regie: Giuseppe Tornatore.

    Leben! (Hongkong/VR China 1994)
    Mit Ge You, Gong Li, Niu Ben, Guo Tao. Regie: Zhang Yimou.

    Das Fest (Dänemark 1997)
    Mit Ulrich Thomson, Henning Moritzen, Thomas Bo Larsen, Parika Steen. Regie: Thomas Vinterberg.

    The Straight Story (USA 1999)
    Mit Richard Farnsworth, Sissy Spacek, Harry Dean Stanton. Regie: David Lynch.

    Die fabelhafte Welt der Amélie (F/BRD 2001)
    Mit Audrey Tautou, Mathieu Kassovitz, Isabelle Nanty, Claire Maurier, Coltidle Mollet. Regie: Jean-Pierre Jeunet.

    Für die für den Einstieg gewählten Filme empfiehlt sich die Lektüre der zugrundeliegenden Texte:
  • Georg Büchner: Woyzeck. Stuttgart: Reclam.
  • Ryunosuke Akutagawa: "Rashomon" und "Im Dickicht". In: Rashomon. Ausgewählte Kurzprosa. Übersetzt von Jürgen Berndt. Berlin: Verlag Volk und Welt, 41991.
  • Weitere Literaturhinweise werden im Rahmen einer Vorbesprechung gegeben.

    Da ein Großteil der Kommunikation im Vorfeld des Seminars über e-Mail laufen wird, bitten wir alle Studierende, die sich für eine Teilnahme am Seminar interessieren, sich auf der folgenden Internetseite anzumelden:

    http://www.horn-netz.de/seminare/visuelle-literatur/anmeldung.php